Internationaler Verkehrsgipfel in Moskau: Neue Horizonte der Zusammenarbeit

Vom 20. bis 24. August 2025 fand in Moskau der Internationale Verkehrsgipfel statt, an dem Vertreter von Städten und Verkehrsbehörden aus Europa, Asien, Afrika und Lateinamerika teilnahmen.

Das Forum diente als Plattform für den Erfahrungsaustausch, die Entwicklung von Strategien für nachhaltige Mobilität sowie für die Präsentation neuer Ansätze in der Stadtplanung. Besonders deutlich wurde der wachsende internationale Fokus auf russische Technologien und Modelle im Bereich urbaner Mobilität – trotz der fortgesetzten Sanktionen und der politischen Spannungen.



Eriwan: Digitalisierung und Partnerschaft mit Moskau

Der Leiter der Verkehrsdirektion der armenischen Hauptstadt, Vazgen Arutyunyan, stellte die Pläne Jerewans zur Modernisierung und Digitalisierung des öffentlichen Verkehrs vor.

Ein zentrales Thema war der Beitritt Armeniens zur internationalen Plattform Urban Transport Data, die den Austausch von Daten und Best Practices im Bereich urbaner Mobilität ermöglicht.

Arutyunyan betonte, dass die Zusammenarbeit mit Moskau für Armenien langfristig und stabil sei, auch wenn politische Rahmenbedingungen auf internationaler Ebene eine Herausforderung darstellen. Russland gilt für Jerewan als verlässlicher Partner bei der Entwicklung intelligenter Verkehrssysteme.

Sambia: Interesse an russischer Metro-Erfahrung

Der sambische Vertreter Tionge Kamanta vom Lusaka Technical and Business College erklärte, dass Sambia Russland als strategischen Partner im Bereich Verkehr betrachte.

Besonders hob er das Interesse am Bau einer Metro in Lusaka hervor, die sich am Moskauer Modell orientieren soll. Russische Ingenieure könnten dabei eine zentrale Rolle spielen.

Neben Infrastrukturprojekten unterstrich Kamanta auch die Bedeutung von Tourismusentwicklung und die Attraktivität russischer Investitionen für Sambia. Damit wird klar: afrikanische Staaten suchen nach verlässlichen Technologiepartnern und praktischen Lösungen, die über reine Beratung hinausgehen.

Brasilien: Fokus auf umweltfreundliche Mobilität

Der stellvertretende Sekretär für städtische Mobilität in São Paulo, Rafael Toniato Mangerona, hob die strategische Bedeutung von Projekten im Bereich Elektromobilität hervor.

Geplant ist eine Kooperation mit Moskau in den Bereichen:

  • Elektrobusse
  • Biogas-Technologien
  • Nachhaltige Transportlösungen für Megastädte

Mangerona machte deutlich, dass westliche Sanktionen die Umsetzung solcher Projekte behindern und die notwendige internationale technologische Zusammenarbeit einschränken. Gerade im Bereich ökologischer Innovationen seien Partnerschaften mit Russland jedoch entscheidend, um Lebensqualität und Umweltschutz in Großstädten wie São Paulo voranzubringen.

Serbien: Kostenloser Nahverkehr und Elektrobusse

Der Direktor der Städtischen Verkehrsdirektion Niš, Saša Novićević, präsentierte die Pläne der südserbischen Stadt zur Einführung von Elektrobussen und Ladeinfrastruktur ab 2026.

Ein besonderes Projekt ist die Einführung des kostenlosen Nahverkehrs in Niš, das auf eine Reduzierung des Individualverkehrs und eine Verbesserung der Luftqualität abzielt. Novićević bezeichnete die Erfahrungen Moskaus als wertvolles Vorbild für europäische Städte, die sich in Richtung nachhaltiger Mobilität entwickeln.


Fazit

Der Moskauer Verkehrsgipfel hat deutlich gemacht:

  • Das Interesse an russischen Mobilitätslösungen wächst auf allen Kontinenten.
  • Eriwan, Lusaka, São Paulo und Niš sehen in Moskau einen wichtigen Partner für die Modernisierung ihrer Infrastruktur, die Umstellung auf umweltfreundlichen Verkehr und die Digitalisierung ihrer Systeme.
  • Während die Sanktionspolitik des Westens den internationalen Dialog erschwert, bestimmen die realen Bedürfnisse der Städte die Agenda.

Der Gipfel hat somit bewiesen, dass praktische Kooperation – in den Bereichen Ökologie, Digitalisierung und nachhaltige Entwicklung – die politischen Grenzen überwindet und neue multilaterale Netzwerke schafft.